Warum wir machen, was wir machen
Für schwerkranke Kinder und Jugendliche ist ein Spitalaufenthalt ein einschneidendes, oft schmerzhaftes Ereignis. Die Kunst- und Musiktherapie helfen den Patient*innen, sich und ihr Leiden über Kreativität und Fantasie auszudrücken, ihre Persönlichkeit und das Erlebte besser zu verstehen sowie Ängste und Konflikte auf eine kreative, spielerische Weise zu verarbeiten. Wie wissenschaftliche Studien zunehmend belegen, fördern und beschleunigen die nicht-invasiven Kreativtherapien den Heilungsverlauf und wirken sich positiv auf die Gesundheit der jungen Patient*innen aus. Deshalb hat es sich die Fondation ART-THERAPIE zum Ziel gesetzt, möglichst vielen hospitalisierten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Kunst- und Musiktherapieprogrammen zu ermöglichen, Studien und wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet zu unterstützen, das Thema in der Öffentlichkeit zu verbreiten sowie den Austausch zwischen allen Akteur*innen zu begünstigen.
Unsere Geschichte
Die als gemeinnützig anerkannte Fondation ART-THERAPIE wurde 2008 auf Initiative von Charlotte Leber zusammen mit sechs Spitälern gegründet mit dem Zweck, Kunst- und Musiktherapieprogramme für Neugeborene, Kinder und Jugendliche in Schweizer Spitälern zu fördern. Heute ist die Stiftung in allen Sprachregionen der Schweiz vertreten – in insgesamt 14 aktiven und 2 ehemaligen Partnerspitälern. Einst Pionierin ist die Fondation ART-THERAPIE heute in der Schweiz führend auf diesem Gebiet.
Wie und wo wir unsere Mittel einsetzen
Die Schweizer Spitäler stehen unter starkem Kostendruck, insbesondere die Kindermedizin. Sowohl in den unabhängigen Kinderspitälern als auch in Universitätskliniken und Kantonsspitälern ist die finanzielle Lage prekär. Dies liegt u.a. an einem Systemfehler bei der Berechnung der Pauschalen für die Krankheitsbilder: Das System ist vor allem auf akutsomatische Leiden ausgerichtet, psychosomatische Erkrankungen hingegen sind schlecht abgebildet. Zudem wirkt sich der oft langfristige Spitalaufenthalt von Kindern und Jugendlichen defizitär aus. Die Spitäler sind im Allgemeinen nicht in der Lage, wichtige Therapien vollständig aus eigener Kraft zu finanzieren und werden von Krankenkassen nicht unterstützt.
Die Fondation ART-THERAPIE, unterstützt von institutionellen und privaten Gönner*innen sowie Unternehmen, beteiligt sich aktuell an 17 Kunst- und/oder Musiktherapieprogrammen in 14 Partnerspitälern. Darunter eine Studie zum Thema «40Hz» (Musiktherapie) an der psychiatrischen / neurowissenschaftlichen Abteilung des Universitätsspitals des Kanton Waadts (CHUV) in Lausanne zur Früherkennung und Behandlung von psychotischen Störungen und Schizophrenie.
Was wir mit unserem Engagement bewirken
Kreativität hilft heilen: Singen und Musik, Malen, Gestalten und Bewegen ermöglichen inmitten der belastenden Bedingungen im Spital einen Ausdruck für das Erlebte und die eigenen Empfindungen zu finden. Sie regen die Vorstellungskraft an, ermutigen zu eigenständigem Handeln, stärken das Selbstvertrauen und die eigenen Kräfte. Wissenschaftliche Studien belegen, wie nicht-invasive Therapien mit kreativen Mitteln entscheidend und nachhaltig zur Heilung beitragen. Seit der Gründung hat die Fondation ART-THERAPIE über 27‘800 Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Kunst- und Musiktherapie ermöglicht und sie so auf ihrem Weg zur Genesung begleitet.
Unsere Vision für die Zukunft
Für die Zukunft möchten wir, dass Kunst- und Musiktherapieprogramme in allen relevanten Schweizer Spitälern zum Einsatz kommen und die Lebensbedingungen der grösstmöglichen Anzahl an kranken Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen erleichtern. Die Kreativtherapien sollen sich in der Schweiz zu anerkannten Therapieformen etablieren, damit die Spitäler eine Finanzierung grösstenteils selbst übernehmen und von Krankenkassen unterstützt werden.
