Warum wir machen, was wir machen

Stellen Sie sich eine inklusive Welt vor, in der die Vielfalt der Menschen als Stärke anerkannt wird. Eine Welt, in der Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und ohne gesellschaftliche Barrieren an allen Lebensbereichen mit den gleichen Rechten teilhaben können. Eine Welt, in der Betroffene die Möglichkeit erhalten, einer Arbeit nachzugehen, ihre Wohnform selbst zu wählen und sich barrierefrei im öffentlichen Raum zu bewegen. Dafür setzt sich Pro Infirmis seit über 100 Jahren ein. Wir beraten und unterstützen Betroffene professionell, zeigen neue Perspektiven auf und motivieren sie, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Unsere Geschichte

1920 in Olten gegründet, entstehen bald in der ganzen Schweiz erste Fürsorgestellen – die heutigen Beratungsstellen. In den nächsten Jahrzehnten engagiert sich Pro Infirmis in der Öffentlichkeit und der Politik, baut ihr Dienstleistungsangebot weiter aus und intensiviert ihre Initiativen und Kampagnen hin zu mehr Inklusion.

«Als 100-jährige Organisation haben wir mehr als nur den Anspruch, die Wünsche und Anliegen von Menschen mit Behinderungen für eine inklusive Gesellschaft zu unterstützen: Wir wollen sie befähigen, es selbst zu tun.»

Adriano Previtali, Präsident Pro Infirmis

Wie und wo wir unsere Mittel einsetzen

Pro Infirmis ist die schweizweit grösste Fachorganisation und erste Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen. Wir unterstützen dort, wo Hilfe am nötigsten ist und die staatliche Invalidenversicherung nicht greift, durch rasche, unbürokratische Soforthilfe und vielfältige Dienstleistungen.

Etwa durch kostenlose Sozialberatungen zur Orientierung nach einem Unfall oder der Geburt eines behinderten Kindes. Das selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden fördern wir durch praktische und regelmässige Begleitung im Alltag. Mit dem Entlastungsdienst erhalten Familien mehr Freiraum und Betroffene eine verantwortungsvolle und individuell angepasste Betreuung.

Die Finanzierung unserer Angebote erfolgt über Leistungsverträge mit dem Bund und den Kantonen sowie zu rund 20 % über private Zuwendungen wie Spenden und Vermächtnisse. Bei seit 2010 eingefrorenen Beiträgen des Bundesamts für Sozialversicherungen könnten wir ohne privates Engagement die weitgehend kostenlosen Dienstleistungen nicht aufrechterhalten.

  • 2 Sozialberatung Corona Dominique Meienberg Pro Infirmis
    © Dominique Meienberg /Pro Infirmis

Was wir mit unserem Engagement bewirken

Eine Behinderung stellt das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen häufig komplett auf den Kopf. Die Familie von Anouchka, die wie ihr Bruder an einer erblichen Muskelkrankheit leidet, wurde von mehreren Schicksalsschlägen getroffen und zerbrach beinahe. Anouchka beschreibt ihre Kindheit als eine extrem schwere Zeit.

Doch die Sozialberatung von Pro Infirmis war stets an ihrer Seite, unterstützte sie in administrativen Belangen und hatte immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. «Ich weiss nicht, was ohne die Unterstützung von Pro Infirmis aus mir geworden wäre», sagt die heute energische, selbstbewusste und junge Frau, die sich für verschiedene gemeinnützige Organisationen engagiert. Für sie eine Selbstverständlichkeit, denn «ich habe so viel wertvolle Unterstützung erhalten, darum möchte ich etwas zurückgeben».

  • 3 Anouchka Mollard Jean Marie Baeriswyl
    © Jean-Marie Baeriswyl

Unsere Vision für die Zukunft

Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, die Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Dafür entwickeln wir unsere Dienstleistungen zeitgemäss weiter, erweitern sie mit innovativen digitalen Angeboten und verstärken unsere Präsenz in der Öffentlichkeit und in der politischen Debatte.

Bereits in viele Entscheidungsprozesse bei Pro Infirmis involviert, verankern wir ihr Mitwirken nun auch intern und möchten mit dem neugegründeten Ausschuss Partizipation und Inklusion die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen innerhalb der Organisation sicherstellen. «Damit wollen wir andere motivieren, es uns gleichzutun», äussert sich Felicitas Huggenberger, Direktorin von Pro Infirmis, hoffnungsvoll, denn Partizipation ist die Grundvoraussetzung für Inklusion und eine barrierefreie Zukunft für alle.