Warum wir machen, was wir machen

Rund 377'000 Menschen in der Schweiz leben mit Sehbehinderung, Blindheit, Hörsehbehinderung oder Taubblindheit, etwa 50'000 Menschen darunter blind, das heisst, sie können in den meisten täglichen Situationen kein Sehpotenzial nutzen. Und etwa 57'000 der 377'000 Personen leben gleichzeitig mit einer Hörbehinderung.

Ziel unserer Arbeit ist es, den Menschen mit Blindheit, Sehbehinderung, Taubblindheit und Hörsehbehinderung in der Schweiz eine möglichst uneingeschränkte Teilnahme am sozialen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Unsere Geschichte

Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND wurde 1903 gegründet. Er ist die Dachorganisation im Schweizerischen Blinden-, Sehbehinderten- und Hörsehbehindertenwesen.

Heute gehören der Organisation über 65 Mitgliedorganisationen an. Gemeinsam mit den Mitgliedorganisationen bietet der SZBLIND ein grosses Spektrum an Dienstleistungen für Menschen mit Sehbehinderung, Blindheit, Taubblindheit und Hörsehbehinderung an.

Durch seine Arbeit an der Seite betroffener Menschen verbessert sich deren Lebensqualität. Der SZBLIND ist ZEWO-zertifiziert.

  • Eine Frau zeigt einer weiteren Dame mit ihrem Blindenstock eine Skulptur aus Metall. Die Skulptur besteht aus zwei verschlungenen Halbkreisen, die mit zwei Linien verbunden sind. Im mittleren Bereich des Bildes ist eine gesunde Wiese und vier Fahnenstangen mit Fahnen zu sehen. Im Hintergrund schmiegen sich sanfte Hügel, die mit einem üppigen Wald überwachsen sind, an den leicht bewölkten Himmel.

Wie und wo wir unsere Mittel einsetzen

Unsere Leistungen umfassen:

  • Beratung und Begleitung sowie Bildungs- und Freizeitangebote für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung.
  • Entwicklung und Vertrieb von Hilfsmitteln für sehbehinderte, blinde und hörsehbehinderte Menschen zu fairen Preisen.
  • Low-Vision-Beratung und -Training zum Umgang mit optischen Hilfsmitteln (z. B. Anwendung von Lupenbrillen und Lesegeräten).
  • Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen, die mit sehbehinderten, blinden und hörsehbehinderten Menschen mit und ohne Mehrfachbehinderungen arbeiten.
  • Forschung zu Phänomenen rund um die Themen Blindheit, Sehbehinderung, Hörsehbehinderung und Taubblindheit.
  • Information, Entwicklung und Vorträge im Bereich Low Vision, d. h. in der optimalen Nutzung des noch vorhandenen Sehpotenzials sehbehinderter Menschen.
  • Information der Öffentlichkeit über Sehbehinderungen und deren Folgen.
  • Koordination der Zusammenarbeit und Interessenvertretung im Sehbehindertenwesen.
  • Fachbibliothek zu den Themen Blindheit, Taubblindheit, Seh- und Hörsehbehinderung.

Was wir mit unserem Engagement bewirken

Urs M. hat schon in jungen Jahren seinen Hörsinn, später dann auch noch sein Augenlicht verloren. Doch trotz seiner mittlerweile fast vollständigen Taubblindheit lässt sich der lebensfrohe Mann nicht unterkriegen. Sehr gerne nutzt er die Ateliers aus dem Bildungs- und Freizeitangebot des SZBLIND, um sich mit anderen betroffenen Menschen auszutauschen und sich kreativ zu betätigen.

Beim Töpfern oder Filzen stehen ihm wie allen anderen Klientinnen und Klienten des SZBLIND ausgebildete freiwillige Mitarbeitende zur Seite. Die Begleitung zum Anlass, das Beschreiben der Materialien und des Arbeitsvorgangs sind für ihn eine wichtige Unterstützung.

Mit den durch Fachpersonen des SZBLIND durchgeführten Ateliers sowie Ausflügen, Wanderungen, Museumsführungen, Kulturanlässen, Kursen, aber auch Wochenendausflügen und Ferienwochen holen wir Menschen mit Hörsehbehinderung aus der Isolation. Denn gemeinsam etwas unternehmen, miteinander etwas erleben, zusammenkommen und sich austauschen: Das ist Lebensqualität.

  • In Lederstühlen sitzen eine Frau mit kurzen Haaren und ein etwas älterer Herr. Die Dame trägt eine Brille, einen Pullover und Jeans. Sie liest dem Herren aus einer Zeitung vor. Im Hintergrund ist eine Holzwand abgebildet. Sie ist von Struktur und Rissen gezeichnet.

Unsere Vision für die Zukunft

Insbesondere im Alter kommt es vor, dass die Sehkraft nachlässt und mit ihr auch das Hören schlechter wird. Viele Menschen nehmen das als Alterserscheinung hin und lassen nicht professionell abklären, wie und ob mit Hilfsmitteln, der modernen Medizin und mit Verhaltensänderungen Verbesserungen in ihrem Alltag erzielt werden können.

Der SZBLIND setzt sich mit seinen Angeboten dafür ein, dass künftig Menschen, die im Alter eine Hörsehbehinderung erfahren, frühzeitig umfassend informiert sind. Auf www.sehen-hoeren.ch finden sich zum Beispiel ein Test sowie Tipps und Tricks, um einer beginnenden Isolation entgegenzuwirken.

Die sieben Fachstellen des SZBLIND für Menschen mit Hörsehbehinderung sind zudem Anlaufstellen für Fachberatung und Rehabilitation. Mit seiner Forschungsarbeit möchte der SZBLIND einen Beitrag leisten, die Erkenntnisse zu Blindheit, Sehbehinderung und Hörsehbehinderung praxisnah in die Disziplinen der Gesundheitspflege und Förderung einzubringen. Und auf politischer Ebene strebt die Interessenvertretung des SZBLIND die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes an und setzt sich für eine hindernisfreie Umwelt ein.

Portrait Lagrance c franz
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Carol Lagrange