Warum wir machen, was wir machen

Vivamos Mejor unterstützt sozial benachteiligte Gemeinschaften dabei, den Armutskreislauf zu durchbrechen. Seit 1981 sind wir auf Lateinamerika spezialisiert und engagieren uns in den Bereichen Bildung, Wasser und Nahrung: In unseren Projekten machen wir armutsbetroffene Kleinkinder für die Einschulung fit, helfen marginalisierten jungen Menschen beim Eintritt ins Berufsleben und unterstützen Kleinbauernfamilien beim nachhaltigen Umgang mit Wasser, Wald und Boden.

Wir setzen uns dafür ein, dass diese Menschen faire Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe, Bildung und Einkommen erhalten. So können sie aus eigener Kraft die Armut überwinden, ihre Rechte und Pflichten als Mitglieder der Gesellschaft aktiv wahrnehmen und die nachhaltige Entwicklung ihrer Lebensräume vorantreiben.

Unsere Geschichte

Ende der 1970er-Jahre legte ein junger Berner Arzt in der kolumbianischen Stadt Cali den Grundstein für Vivamos Mejor. Während seines Aufenthalts lernte Rupert Spillmann die Lebensrealität von weniger privilegierten Familien in den Aussenquartieren der Stadt kennen. Er begann, kostenlose Sprechstunden anzubieten und erfuhr so mehr über ihre gesundheitlichen und sozialen Probleme. Über 40 Jahre später erzählte uns Rupert Spillmann: «Mein Grundgedanke war, dass die Vermittlung von Grundwissen am nachhaltigsten ist. Nahrungsmittel werden gegessen, Wolldecken werden alt und löchrig – das Wissen jedoch bleibt und kann den Leuten nicht mehr weggenommen werden.» In neun Ländern Lateinamerikas hat Vivamos Mejor seither über 170 Projekte umgesetzt. Der Ansatz von Wissensvermittlung im Sinne von «Hilfe zur Selbsthilfe» ist auch heute noch einer unserer zentralen Arbeitsgrundsätze.

  • Honduras Kleinbauer

Wie und wo wir unsere Mittel einsetzen

Wir konzentrieren unsere Arbeit auf die zwei Länder in Zentralamerika mit dem niedrigsten Entwicklungsindex: Honduras und Guatemala. In Südamerika liegt unser Fokus auf Kolumbien, das als Eingangstor zu Zentralamerika zwischen Bürgerkrieg und Frieden schwebt.

Viele Kinder in unseren Projektgebieten starten mit Entwicklungsrückständen in die Schule. Mit unserem Programm «Brücken in die Schule» verbessern wir die Qualität ihrer Vorschulbildung: Indem wir beispielsweise die Betreuungspersonen der Kindertagesstätten und Kindergärten professionell ausbilden, die Infrastruktur verbessern und die Eltern sensibilisieren.

Eine gute Berufsausbildung erhöht die Chance, eine Arbeitsstelle zu finden und ein regelmässiges Einkommen zu erzielen. Hier setzen wir mit dem Programm «Brücken ins Berufsleben» an: In den Armutsquartieren von Bogotá und Medellín ermöglichen wir marginalisierten jungen Erwachsenen eine Berufsausbildung, vermitteln sie in formelle Arbeitsstellen und stärken ihre Sozial- und Konfliktlösungskompetenzen.

Kleinbauernbetriebe in Zentralamerika stehen vor grossen Herausforderungen: Die natürlichen Lebensgrundlagen Wasser, Wald und Boden schwinden und der Hunger ist wieder auf dem Vormarsch. Im Programm «Wasser und Nahrung» vermitteln wir den Kleinbauernfamilien Grundlagenwissen zum Ressourcenschutz und machen sie mit nachhaltigen, agroökologischen Anbaumethoden vertraut, mit welchen sie ihre Ernährungssicherheit verbessern können.

  • Leidy Colombia Fairpicture

Was wir mit unserem Engagement bewirken

Wir überprüfen laufend die Wirkung unserer Programme mit unabhängigen Studien von Schweizer und lokalen Universitäten. Dank dieser Wirkungsmessung wissen wir beispielsweise, dass Kinder qualitätsverbesserter Vorschulförderung auch nach vier Schuljahren noch signifikant bessere Noten erzielen und weniger oft eine Klasse wiederholen. Und wir können nachweisen, dass unser kombinierter Berufsbildungsansatz positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Einkommen der jungen Erwachsenen hat. Oder in den Worten von Leidy Martina Avendaño (im Bild), ehemalige Teilnehmerin unseres Berufsbildungsprogramms in Kolumbien: «Ich finde am Projekt grossartig, dass es uns dabei hilft, in professioneller und persönlicher Hinsicht zu wachsen. Die Arbeit an meiner persönlichen Weiterentwicklung hatte den grössten positiven Effekt auf mein Leben: Ich war eine sehr schüchterne Person und habe gelernt, mehr aus mir herauszukommen.»

Unsere Vision für die Zukunft

Unsere Vision ist, dass sozial marginalisierte Gemeinschaften in Lateinamerika faire Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe, Bildung und Einkommen haben und so aus eigener Kraft die Armut überwinden können.